Zu Cannabis fällt wohl jedem etwas ein. Oft nichts Gutes: Der Stoff dröhnt, macht süchtig und faul. Aber stimmt das auch? Und betrifft es auch CBD als Hanf-Produkt? Wir haben uns die zehn bekanntesten Mythen über Hanf einmal näher angesehen.
Warum gibt es diese Mythen über Hanf überhaupt?
Jahrzehntelang konnte Hanf in der westlichen Welt nur unter strengen Auflagen erforscht werden. Der Grund war die Einstufung als Droge. Dies verhinderte auch, dass die Menschen ihre Erfahrungen damit offen austauschen konnten. Aus Unwissenheit aber können sich Vorurteile ungehindert verbreiten und zahlreiche Mythen über Hanf entstehen. Von CBD war bis vor wenigen Jahren sowieso noch keine Rede.
Zunehmender Hype um Hanf und CBD
Mit der schrittweisen Legalisierung gehen viele Länder jetzt neue Wege. Es gibt wieder mehr Forschung, hinzu kommt ein wahrer Hype um die Hanfpflanze: Zum einen gilt sie als proteinreiches Superfood. Zum anderen wird ihr therapeutisches Potenzial gerade neu entdeckt. Das liegt auch am CBD, einem interessanten Hanfinhaltsstoff, der weit mehr ist als nur ein Trendprodukt. Verarbeitet zu CBD Kapseln oder auch Öl, nutzen viele Menschen die Vorteile dieses legalen Nahrungsergänzungsmittels. Seither lässt sich der gesundheitliche Nutzen aller Hanfsorten nicht mehr leugnen.
Um diese Mythen geht es:
1. Hanf, Cannabis und Marihuana – alles dasselbe?
2. Hanf macht abhängig
3. Cannabis als Wundermittel
4. Hanf ist illegal
5. Hanf ist eine Einstiegsdroge
6. Cannabisnutzung dient nur dem Genuss
7. Hanf macht faul
8. Hanf ist gefährlich für Jugendliche
9. Cannabiskonsum fördert Schizophrenie
10. Hanf berauscht immer
Was steckt wirklich hinter diesen Mythen über Hanf?
1. Hanf, Cannabis und Marihuana – alles dasselbe?
Es gibt verschiedene Hanfsorten. Sie enthalten unterschiedliche Mengen THC, das ist der psychoaktive Inhaltsstoff. Sorten mit wenig THC bezeichnen wir oft als Nutzhanf. Daher kommt übrigens auch CBD! Wir können alle Sorten zugleich Cannabis nennen, weil so ihr lateinischer Name anfängt. Das tut aber kaum jemand. Vielmehr wird meist psychoaktiver Hanf damit gleichgesetzt. Noch etwas anders ist Marihuana: Dies meint auf jeden Fall Hanf mit psychoaktiver Wirkung!
2. Hanf macht abhängig
Dieser Mythos stimmt nur, wenn wir nicht den Nutzhanf meinen! Denn nur THC kann eine leichte Abhängigkeit erzeugen, die sich in verschiedenen milden Symptomen äußert. Sie besteht sowohl körperlich wie auch psychisch (1). Nutzhanf enthält jedoch kaum THC, womit unser CBD also nicht abhängig macht.
3. Cannabis ist ein Wundermittel
Zwar können alle Cannabissorten bei bestimmten gesundheitlichen Problemen helfen. Ein Wundermittel ist aber keine davon: Weder finden wir hier ein Heilmittel für jegliche Krankheiten. Noch ein vollkommen nebenwirkungsfreies Allround-Talent. So wird übrigens CBD häufig beworben, und dann solltest Du sehr genau hinsehen. Keine uns bekannte Heilpflanze wirkt Wunder!
4. Hanf ist illegal
Oben haben wir schon den Nutzhanf vorgestellt. Er darf durch Landwirte oder Wissenschaftler angebaut werden – wenn auch nur unter strengen Auflagen. Du als Privatperson darfst dies natürlich nicht! Jedoch zeigt sich hier schon, dass nicht jede Hanfnutzung illegal ist. Für CBD Produkte gilt dies: CBD Öl ist legal, sofern sein THC-Gehalt unter einer bestimmten Grenze bleibt. In Deutschland beträgt sie 0,2 %. Diverse Hanfprodukte, die bereits in unseren Supermärkten wie Edeka und Rewe zu finden sind, beispielsweise Hanfsamen, Hanfpasta und Hanföl, sind auch völlig legal zu kaufen.
5. Hanf ist eine Einstiegsdroge
Wer später tatsächlich bei harten Drogen landet, tut dies aus vielen Gründen, aber nicht zwangsläufig aufgrund des Cannabiskonsums! Bereits 1997 fand eine Studie der FU Berlin keinen Beleg für diese Behauptung. Vielmehr stellte sich heraus, ein Ausstieg sei jederzeit möglich (2). Auch dieser Mythos bezieht sich nicht auf den Nutzhanf, der für CBD benutzt wird. Solltest Du Dir in dieser Hinsicht um CBD Sorgen machen, sei also beruhigt!
6. Cannabisnutzung dient nur dem Genuss
Seit 2017 ist auch in Deutschland sogenannter Medizinalhanf zugelassen. Wie der Name schon sagt, dient er medizinischen Zwecken. Er soll chronisch Kranken wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen. Spätestens seitdem nutzt die Medizin das große Potenzial THC-reicher Hanfsorten. Auch CBD gibt es bereits als rezeptpflichtiges Medikament, es zeigt gute Erfolge bei der Behandlung von Epilepsie.
7. Hanf macht faul
Das ist falsch. Vielmehr kann THC Kranken einen Teil ihrer Arbeitsfähigkeit zurückgeben. Interessanterweise wurde diese Erkenntnis bereits im 19. Jahrhundert genutzt (3). Ohne die Pflanze wären diese Menschen Invaliden gewesen. Welche Wirkung THC erzeugt, ist wie bei CBD stark dosisabhängig. Bei verantwortungsvollem und gezieltem Umgang kann es helfen, alles andere bedeutet Missbrauch.
8. Hanf ist gefährlich für Jugendliche
Studien deuten darauf hin, dass Cannabis das Gehirn verändert (4). Das ist natürlich bei Jugendlichen fatal! Auch hier müssen wir aber unterscheiden: Sprechen wir von derselben Sorte, also von der mit viel THC? Denn nur darauf bezieht sich diese Aussage. Einmal mehr müssen sich Anwender von CBD darüber keine Sorgen machen!
9. Cannabis fördert Schizophrenie
Auch hier findet sich kein ursächlicher Zusammenhang! Konsum und bestimmte psychische Krankheiten werden zwar häufig zeitgleich beobachtet. Dass aber tatsächlich Cannabiskonsum daran schuld sei, kann nicht wissenschaftlich belegt werden. Denkbar ist auch, dass ein Betroffener sich von der Nutzung Linderung erhofft (5).
10. Hanf berauscht immer
Nur THC entfaltet eine echte psychoaktive Wirkung, es „dreht“ also. Andere, weniger THC-lastige Sorten können bedenkenlos genutzt werden. Wir können es gar nicht oft genug betonen: Vor allem bei CBD sind solche Ängste vollkommen unbegründet!
Fazit: Viele bekannte Mythen zu Hanf sind längst widerlegt!
Immer noch sind alte Vorurteile gegenüber Hanf lebendig. Dabei gehört vieles davon zu den Mythen und Legenden – stimmt also nicht! Widerlegt ist zum Beispiel schon lange einer der Mythen über Hanf von der Einstiegsdroge. Zudem sind selbst THC-reiche Hanfsorten bei Weitem nicht so gefährlich, wie lange angenommen. Im Gegenteil: sie können durch gezielte medizinische Anwendung viele positive Effekte entfalten.
Zu CBD gibt es sogar eine offizielle Stellungnahme der Weltgesundheitsorganisation WHO. Lies hier mehr dazu in unserem Artikel „Ist CBD sicher? Das sagt die WHO„!
Trotzdem wird es noch etwas Zeit brauchen, bis sämtliche Mythen aus den Köpfen verschwunden sind. Solange haben es auch neuere Produkte wie CBD Öl nicht immer leicht. Wir sind dennoch davon überzeugt, dass CBD zahllose Vorteile hat. Nutzen wir sie!
Quellen (Stand Januar 2021)
(1) https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Broschueren/Basisinfo_Cannabis.pdf
(2) Kleiber et al, 1997: Determinanten unterschiedlicher Konsummuster von Cannabis. https://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/ppg/forschung/projekte_abgeschlossen/cannabis/index.html
(3) Russo, Ethan, 2001: Hemp for Headache: An In-Depth Historical and Scientific Review of Cannabis in Migraine Treatment. S. 46, Zitat Suckling 1891.
https://www.researchgate.net/publication/228469706_Hemp_for_Headache_An_In-Depth_Historical_and_Scientific_Review_of_Cannabis_in_Migraine_Treatment
(4) https://www.mdr.de/wissen/cannabis-jugendliches-gehirn-100.html
(5) https://www.quarks.de/gesundheit/drogen/loest-cannabis-konsum-eine-psychose-aus/